Zinkmangel

RISIKOGRUPPEN FÜR EINEN ZINKMANGEL

Die Art der Ernährung kann für eine Unterversorgung mit Zink entscheidend sein. Verzicht auf Fleisch und häufiger Konsum von phosphathaltigen Limonaden (Cola-Getränken) und Fertiggerichten begünstigen die Entstehung eines Zinkmangels. Viele Reduktionsdiäten und Schlankheitskuren bedingen häufig nicht nur eine verminderte Zinkzufuhr, sondern verursachen auch eine erhöhte Zinkausscheidung über die Niere.

Häufiger Genuss von Alkohol bringt ebenfalls eine Störung der Zinkaufnahme und erhöhte Ausscheidung mit sich. Im Rahmen von Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut (wie z.B. Colitis, Ulcerosa, Zöliakie) ist die Zinkverwertung eingeschränkt, wodurch es auch in diesen Fällen zu einem Zinkdefizit kommen kann.

Eine begrenzte Aufnahme des Zinks in den Körper ist auch bei gleichzeitiger Zufuhr von Schwermetallen (Nahrung, Amalgamfüllungen, Zigarettenrauch) gegeben. Liegt ein Zinkmangel vor, so werden diese gesundheitsschädlichen Schwermetalle sogar verstärkt in den Körper eingelagert. Durch eine Schwermetallbelastung erhöht sich damit also auch der Zinkbedarf. Wiederum ermöglicht es eine zusätzliche, über mehrere Monate andauernde Zinkzufuhr, Schwermetalle, die sich im Körper angesammelt haben, auszuschwemmen.

Erhöhte Zinkverluste treten auch durch Blutverluste (z.B. bei Operationen), Wunden oder verstärkte Schweißbildung (z.B. bei Sportlern) auf. Bestimmte Mengen an Zink (im Durchschnitt 2 bis 3 mg) gehen täglich auch durch den Stuhlgang und Ausscheidungen über Haut und Haare verloren. Bei Diabetikern wird Zink vermehrt über den Urin ausgeschieden. Die Betroffenen sind daher besonders zinkmangelgefährdet. Eine erhöhte Zinkabgabe im Urin kann auch bei der Einnahme von Medikamenten bestehen. Abführmittel, Lipidsenker, Mittel zur Neutralisation der Magensäure, Entwässerungstabletten, Cortisonpräparate und die Antibabypille können so an Zinkmangelzuständen beteiligt sein.

Schließlich gibt es Lebensumstände, die eine verstärkte Zufuhr an Zink erfordern, wie beispielsweise die Schwangerschaft und die Stillzeit. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass bereits hinsichtlich der Entstehung einer Schwangerschaft dem Spurenelement Zink eine bisher oftmals unterschätzte Bedeutung zukommt. So sind funktionelle Fertilitätsstörungen von Frauen und Männern, die nicht organisch bedingt sind, oftmals durch einen Zinkmangel begründet. In der Schwangerschaft empfiehlt sich die Einnahme von Zink besonders ab dem 4. Schwangerschaftsmonat, wenn krankhafte Hautveränderungen auf einen Zinkmangel hinweisen. Weiterhin hat sich gezeigt, dass bei ausreichender Zinkversorgung während der Schwangerschaft deutlich seltener Kinder mit einem reduzierten Geburtsgewicht geboren werden.

Auch Stillende haben einen erhöhten Zinkbedarf ("Haarausfall der stillenden Mutter"), da nicht nur der eigene Körper, sondern auch der Säugling für sein Wachstum Zink benötigt. Es ist bekannt, dass der Zinkspiegel von nicht oder nur kurzzeitig gestillten Säuglingen niedriger liegt, als der von gestillten Kindern.